Als Blog rund um das Thema nachhaltige Kleidung beleuchten wir regelmäßig die vielen Facetten eines fairen, umweltbewussten und trotzdem im Trend liegenden Kleiderschranks. Unsere Beiträge haben hoffentlich einen kleinen Anteil daran, mehr Menschen weg vonFast Fashionund hin zu verantwortungsvollen Kaufentscheidungen zu bringen. Doch wie problematisch istFast Fashioneigentlich und welche Folgen hat die schnelle Mode für die Welt?
Definition von Fast Fashion
Definiert wirdFast Fashionvom Cambridge Dictionary als:
„clothes that are made and sold cheaply, so that people can buy new clothes often“
Zu Deutsch: Kleidung, die billig hergestellt und verkauft wird, damit der Kunde häufiger neue Kleidung kaufen kann. Sicher habt auch Ihr genau damit schon Erfahrung gesammelt. Vor einem Urlaub wird ein neuer Bikini gekauft, vor einem großen Fest muss schnell ein neues Kleid her, obwohl bereits fünf im Schrank hängen. All diese Entscheidungen tragen zu den erschreckenden Zahlen der Modeindustrie bei, die wir für Euch einmal ganz genau unter die Lupe genommen haben.
Entstehungsgeschichte und Ursachen für Fast Fashion
Ihren Ursprung hat die schnelle, verschwenderische Mode in den 1980er Jahren. Damals entstand in vielen Branchen – so auch bei Herstellern von Kleidung – die sogenannte Quick Response Strategie.
Durch den beschleunigten Austausch von Information und Ware wurde die Reaktionszeit auf Veränderungen im und am Markt stark reduziert. Designer konnte rasch auf Trends reagieren und die Nachfrage nach bestimmten Stilrichtungen, Farben, Mustern & Co im Rekordtempo erfüllen.
Rund um den Jahrtausendwechsel war das höchstmögliche Tempo erreicht. Hersteller wie H&M, Zara und später auch Primark wurden zum Synonym fürFast Fashion. Zwölf Kollektionen pro Jahr war plötzlich keine Seltenheit mehr.
Die Gründe, warum Unternehmen auf schnelle Mode setzen, sind denkbar einfach: Umsatzsteigerung, Kundenbindung und Expansion! In Kombination mit sehr günstiger Herstellung der Ware in Ländern wie Bangladesch – teilweise unter schlimmsten Arbeitsbedingungen – ist das ganze Konzept auf die extreme Gewinnmaximierung ausgelegt.
Der Endverbraucher kauft aufgrund der stets neuen Auswahl und niedriger Preise mehr, als eigentlich nötig ist. Mode wird zur mehrmals jährlich austauschbaren Ware.
Fast Fashionin Daten und Zahlen
Wie schnell ist schnelle Mode wirklich? Während höherpreisige Designer und Hersteller nach wie vor auf zwei bis vier Kollektionen pro Jahr (Frühling/Sommer und Herbst/Winter) setzen, liefern Zara & Co teilweise mehrmals pro Monat neue Kleidungsstücke an ihre Filialen weltweit aus.
Die internationale Unternehmensberatungsfirma McKinsey & Company hat im Jahr 2016 das Kaufverhalten von Kunden in westlichen Länder untersucht. Zwischen 2000 und 2014 – also genau jener Zeitraum, in dem Hersteller sich voll der schnellen Mode verschrieben haben – ist die Anzahl der gekauften Kleidungsstücke pro Jahr um 60 % gestiegen. Gleichzeitig werden die einzelnen Stücke nur mehr halb so lang getragen wie noch vor 15 Jahren.
Die gleiche Studie fand heraus, dass Zara mittlerweile 24 Kollektionen pro Jahr auf den Markt bringt. Bei H&M sind es immerhin noch zwölf. Das Aufkommen derFast FashionKonzerne hat dazu geführt, dass die durchschnittliche Anzahl an Kollektionen pro Jahr in Europa von nur zwei im Jahr 2000 auf fünf im Jahr 2011 angestiegen ist.
Laut einer Studie von Statista machte der Konzern Inditex im Jahr 2018 über 26 Milliarden Euro Umsatz, was ihn zum absoluten Spitzenreiter der Branche macht. Zu Inditex gehören unter anderem Zara, Bershka und Pull & Bear. Auf den weiteren Plätzen folgen unter anderem H&M und C&A.
72 Millionen Kleidungsstücke hängen in Österreich ungetragen in den Kleiderschränken
Diese Zahlen erzählen aber nur einen Teil der Geschichte. Ebenso aussagekräftig sind die Fakten, wie wir als Konsument mit der gekauften Mode umgehen. Eine Umfrage von Greenpeace vom Juni 2019 kam zu dem Ergebnis, dass alleine in Österreich 72 Millionen Kleidungsstücke vollkommen ungetragen in den Kleiderschränken hängen.
Beim Aussortieren landet die Hälfte dieser Blusen, Hosen und Röcke im Müll. In sämtlichen anderen, westlichen Ländern sieht die Lage ähnlich aus. Kleidung ist in den letzten Jahrzehnten durch günstigeFast Fashionzum Wegwerfprodukt geworden.
Die Folgen von Fast Fashion
Was sind nun – neben enormer Verschwendung – die tatsächlichen Folgen der schnellen Modeproduktion?Fast Fashionwirkt sich negativ auf soziale, ökologische und ökonomische Faktoren aus.
Der Einsturz einer Modefabrik in der Stadt Dhaka in Bangladesch am 24. April 2013 hat auf tragische Weise die Aufmerksamkeit der Welt auf die Arbeitsbedingungen der Modeindustrie geworfen. Bei dem Vorfall kamen 1135 Menschen ums Leben, mehr als 2000 weitere Personen wurden verletzt.
Das bereits einsturzgefährdete Gebäude wurde von der Polizei geräumt, die Angestellten wurden allerdings danach von den Betreibern gezwungen, ihre Arbeit in der gefährlichen Fabrik wieder aufzunehmen. Hergestellt wurden in der Fabrik vor allem Kleidung für den westlichen Markt.
Die Behörden schlossen nach den Ereignissen 18 weitere Textilfabriken, die sich in ähnlich desaströsen Zuständen befanden. Die Nachfrage nach immer mehr, immer günstigerer Kleidung führt zur Ausbeutung von Textilarbeitern und Textilarbeiterinnen in Entwicklungsländern.
Dazu zählt neben schlechter Bezahlung und Absicherung vor allem auch der notwendige Arbeitsschutz. In diesem Zusammenhang sei allerdings kurz erwähnt, dass auch viele höherpreisige Unternehmen, die nicht unter den BegriffFast Fashionfallen, ihre Kleidung in derartigen Fabriken herstellen lassen.
Wenn Ihr rundum nachhaltig und fair einkaufen möchtet ist es wichtig, jede Marke einzeln zu betrachten und sich über die jeweiligen Herstellungsbedingungen zu informieren.

Für die Umwelt hat das Geschäft mit der schnellen Mode ebenfalls schwere Auswirkungen, die weit über den reinen Transport der Ware von den Fabriken in die Filialen hinausgeht. Jährlich verursacht die gesamte Modeindustrie über eine Milliarde Tonnen CO2, weit mehr als der gesamte Flugverkehr.
Billige Kleidung aus Kunstfasern belastet die Umwelt durch mikroskopisch kleine Elemente (Mikroplastik), die bei jedem Waschgang abfallen und so in den Wasserkreislauf gelangen. Kleidung für Sport und Outdoor – wie beispielsweise Regenjacken – werden wiederum oft mit giftigen Chemikalien hergestellt, die für den wasserabstoßenden Effekt sorgen.
Selbst das T-Shirt aus 100 % Baumwolle verursacht in der Herstellung einen enormen Wasserverbrauch von 15.000 Liter pro Kilo. Gerade in Ländern mit Dürreperioden eine außerordentliche Belastung.
Lösungsansätze für mehr Nachhaltigkeit in der Mode
Bei diesen Fakten erwacht bei vielen Konsumenten der Wunsch, selbst etwas dagegen zu unternehmen. Das eigene Einkaufsverhalten zu verändern und gleichzeitig mit der bereits vorhandenen Kleidung sorgsam umgehen, lautet dabei die Devise.
Unter dem Begriff Slow Fashion haben eine Reihe an Herstellern den Gegenentwurf zuFast Fashionentwickelt. Diese Art der Mode konzentriert sich auf lediglich zwei Saisons pro Jahr, nutzt möglichst schonend hergestellte und recycelbare Materialien und achtet darauf, dass die jeweiligen Kleidungsstücke länger haltbar sind. Auch die Arbeits- und Menschenrechte in den Herstellungsländern haben Priorität.
Gleichzeitig ist das Design zeitlos. Die Blusen oder Hosen der Slow Fashion richten sich nicht nach Trends, damit sie auch wirklich für viele Jahre getragen werden. Für diese Kleidungsstücke müsst Ihr ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Die lange Lebensdauer gleicht diesen Umstand aber wieder aus.
Ein 60 Euro Pullover einer Slow Fashion Marke ist in fast allen Fällen eine deutlich bessere Investition als drei 20 Euro Pullover aus dem schnellen Handel.
Nachhaltige Mode lässt sich aber auch ohne großes Budget verwirklichen. Second Hand Shops sind eine tolle Möglichkeit, den aussortierten Kleidungstücken von anderen eine zweite Lebensdauer zu geben. Ist das neue, gebrauchte Outfit bei Euch zu Hause, verlängert Ihr mit richtigem Waschen die Zeit, bis sich Löcher & Co im Stoff zeigen.
Niedrige Waschtemperaturen, keine Trocknerbenutzung und Auslüften statt Waschen, wenn die Kleidung nicht wirklich schmutzig ist, sind einige Tricks für weniger Verbrauch und Verschleiß.
Viele moderne Kleidungsstücke lassen sich nur schwer recyceln. Als Alternative wurde das sogenannte Upcyling entwickelt. Dabei werden Kleider in ihre Einzelteile zerlegt und zu neuen Designs zusammengesetzt. Ebenso innovativ sind mittlerweile die Möglichkeiten, Kleidung für kurze Zeit zu leihen.
Das ist vor allem dann interessant, wenn ein besonderer Anlass ansteht: Hochzeiten, Preisverleihungen oder das Vorstellungsgespräch für den absoluten Traumjob. Oft kaufen wir für diese Momente im Leben Kleidung, die danach nie wieder getragen wird. Das Ausleihen umgeht diese Situation, ohne auf einen bestimmten Look verzichten zu müssen.
Auf unserem Blog findet Ihr zukünftig viele weitere Tipps & Ideen, die Euch den Wechsel zu einem nachhaltigen Modebewusstsein leichter machen.
Fazit
Es scheint aktuelle langsam, aber stetig ein Wandel in der Modeindustrie und den Köpfen der Konsumenten stattzufinden. So hat etwa der große Textillieferant Gore Fabrics im Jahr 2017 angekündigt, die Verwendung von schädliche Chemikalien bei der Herstellung ihrer Kleidung nach und nach einzustellen.
Immer mehr Kleidungsstücke tragen auch Gütesiegel wie Fairtrade Cotton oder den Grünen Knopf. In Zeiten von Fridays for Future und weiteren klima- und umweltbewussten Bewegungen, könnte die Ära derFast Fashionvielleicht ihr Ende finden. Dafür kann jeder von uns im eigenen Kleiderschrank ein Zeichen setzen!
Buchempfehlung

Wer Lust hat sich mit dem Thema weiter auseinanderzusetzen, dem empfehlen wir den Einstieg in das Thema z.B. mit dem Buch Fashionopolis: The Price of Fast Fashion – and the Future of Clothes* von Dana Thomas.
Wie ist Eure Meinung zum Thema Fast Fashion? Lauft Ihr bereits Kleidung und andere Waren bewusst(er) ein? Lasst uns gerne einen Kommentar da.
*Diese Seite enthält Affiliatelinks. Geht Ihr über einen unserer Affiliatelinks in einen Online-Shop und kauft etwas, erhalten wir dafür eine Provision. Euch entsteht dadurch kein Nachteil.
Quellen:
https://dictionary.cambridge.org/de/worterbuch/englisch/fast-fashion
https://www.mckinsey.com/business-functions/sustainability/our-insights/style-thats-sustainable-a-new-fast-fashion-formula
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/814197/umfrage/umsatz-fuehrender-fast-fashion-konzerne-weltweit/
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20190605_OTS0002/greenpeace-umfrage-72-millionen-kleidungsstuecke-ungetragen-in-oesterreichs-kleiderschraenken
https://greenpeace.at/assets/uploads/publications/presse/1906_FactSheet_Umfrage_Kleiderkonsum.pdf
https://www.dw.com/de/bald-weniger-gift-in-outdoor-kleidung/a-37433778
FAQs
Was sind die Ursachen von Fast Fashion? ›
Die Vorteile. Fast Fashion ist günstig. Sie bietet auch Menschen mit einem niedrigeren Budget die Möglichkeit, sich – zumindest für den Moment – entsprechend aktueller Trends zu kleiden. Mittlerweile gibt es viele Unternehmen, die sich auf Fast Fashion fokussiert haben.
Was hat Fast Fashion mit Nachhaltigkeit zu tun? ›Fast Fashion heizt den Klimawandel an
Denn besonders die Herstellung der enormen Mengen an Textilien, aber auch das Waschen und Trocknen der Kleidung ist sehr energieaufwändig. Da dafür vor allem fossile Energien wie Erdöl und Kohle verwendet werden, ist die Modebranche einer der größten Klimasünder.
‚Fast Fashion' ist Englisch und bedeutet übersetzt ‚schnelle Mode'. Der Begriff kommt daher, dass große Ketten wie H&M, Zara oder Primark ihre Kleidung immer schneller herstellen. Das Fast-Fashion-Prinzip: Erst gucken sich die Designer der großen Ketten die neusten Trends zum Beispiel auf Modewochen ab.
Was für Probleme entstehen durch Fast Fashion? ›Fast Fashion Kleidung wird in riesigen Mengen und in meist nicht so guter Qualität produziert. Dadurch entsteht sehr viel Abfall. Der wird meistens verbrannt oder in Gewässern entsorgt. Das ist schlecht für die Umwelt und für die Menschen, die dort leben.
Welche Kleidung ist wirklich nachhaltig? ›- Armedangels.
- JAN N JUNE.
- KnowledgeCotton Apparel.
- Veja.
- Thinking Mu.
- dedicated.
Neben Bio-Baumwolle kommen bei Öko-Kleidung oft auch weitere ökologische Rohstoffe zum Einsatz, wie zum Beispiel Bio-Leinen, recycelte Materialien, Hanf oder Tencel, das aus Holz gewonnen wird. Tierische Rohstoffe wie Wolle werden umweltschonend verarbeitet und stammen aus kontrolliert biologischer Tierhaltung.
Wie Fast Fashion stoppen? ›- Nachhaltige Kleidung erkennst du an Siegeln wie dem GOTS- und dem IVN Best-Siegel. ...
- Faire Mode gibt es in fast jeder Stadt – und natürlich in Fair-Fashion-Onlineshops.
- Aussortierte Kleidung muss nicht in den Altkleidercontainer: Achte darauf, Kleidung sinnvoll zu spenden.
Fast Fashion belastet die Umwelt mehr als der Flugverkehr
Auf die neuesten Modetrends – auf Fast Fashion – möchte aber kaum jemand verzichten. Dabei werden durch die Textilindustrie jährlich 1,2 Billionen Tonnen CO2 freigesetzt – mehr als durch den internationalen Flugverkehr und die Schifffahrt zusammen.
Fast Fashion bedeutet sehr oft, sehr günstige Kleidung kaufen - den neusten Trends entsprechend. Um niedrige Preise zu gewährleisten, müssen allerdings oft Kinder arbeiten. Ob auf Baumwollfeldern, Spinnereien oder Nähereien: Überall arbeiten Kinder unter unwürdigen Bedingungen.
Welche Vor und Nachteile hat Fast Fashion? ›Insgesamt ist Fast Fashion ein komplexes Thema, das sowohl Vorteile als auch Nachteile hat. Es bietet eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, dem aktuellen Modetrend zu folgen, aber es kann auch zu einer Verschwendung von Ressourcen und zu schlechten Arbeitsbedingungen führen.
Welche Auswirkungen hat Fast Fashion auf die Wirtschaft? ›
100 Milliarden Kleidungsstücke werden jedes Jahr auf der Welt verkauft. Jedes Jahr emittiert die Modeindustrie 1,2 Milliarden Tonnen Treibhausgase, das sind etwa 2 % der weltweiten Treibhausgasemissionen. 4 % des weltweit verfügbaren Trinkwassers wird für die Herstellung unserer Kleidung verwendet.
Wie wir mit Fast Fashion umgehen können? ›Wir müssen nur auf drei Dinge achten: den Konsum zurückschrauben, die Kleidung länger tragen und beschädigte Stücke reparieren (lassen). Laut einer Studie der Carbon Trust würde allein die Verlängerung der Lebensdauer unserer Kleidung von einem auf zwei Jahre die CO2-Emissionen um 24 Prozent reduzieren.
Was sind soziale Auswirkungen von Fast Fashion? ›Einerseits baut Fast Fashion stark auf Kinderarbeit, wodurch das Recht der Kinder auf Bildung, Freiheit und Schutz verletzt wird. Andererseits trägt sie die menschlichen, gesundheitlichen und sozialen Kosten dafür, dass die Modeindustrie die am zweitstärksten verschmutzende Industrie der Welt ist.
Welche Nachteile hat es Kleidung billig herzustellen? ›Jede vierte Fabrik, in der billig produziert wird, leitet das giftige Wasser oft ungeklärt ab, wodurch sowohl Menschen als auch Tiere erheblich gefährdet werden. Die Textilindustrie profitiert von den schwachen Umweltauflagen.
Woher kommt Nachhaltige Kleidung? ›Nachhaltige Mode ist Kleidung, die mit Rücksicht auf den ökologischen Fußabdruck produziert wurde. Das kann also bedeuten, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird oder nur lokal mit geringem CO2 Verbrauch auf dem Transportweg, aus recycelten Materialien oder im Zero-Waste Verfahren.
Was spricht gegen faire Kleidung? ›Kann ein T-Shirt, das 5 Euro kostet fair produziert sein? Wohl kaum. Obwohl das den meisten klar ist, strömen die Leute zu Primark oder H&M: um richtig viel zu shoppen – für möglichst wenig Geld. Das Argument gegen faire Mode lautet: Teurer „Öko-Look“, der dann auch noch schwer zu finden ist.
Was zeichnet nachhaltig produzierte Kleidung aus? ›Bei nachhaltiger Kleidung werden bei der Herstellung der Faser weniger Pestizide, Herbizide oder andere schädliche Substanzen eingesetzt als in der konventionellen Textilindustrie – das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit der Arbeiter:innen und Deine Haut!
Warum ist nachhaltige Mode so teuer? ›Nachhaltige Materialkosten und hohe Erwartungen
Außerdem werden durch kontrollierte Prozesse wie beispielsweise ein nachhaltiger Umgang mit Abfallprodukten die Produktion teurer und der Preis der Substanzen steigt. Wenn wir uns in normalen Stoffläden umsehen, ist Bio-Baumwolle doppelt so teuer wie "normale" Baumwolle.
Kleidungsstücke gelten als nachhaltig, wenn wir sie mindestens 30 Mal tragen. Das ist ein Leitgedanke in der Fair-Fashion-Welt. Manche Teile werden aber schnell zu ungewollter Wegwerfmode, weil die Kleidung viel zu schnell kaputt geht: Die Qualität stimmt nicht.
Hat Fast Fashion eine Zukunft? ›Die Entwicklung der Modebranche – vor allem der Fast-Fashion- Industrie – hin zu einer kreislauforientierteren Wirtschaft ist kein kurzfristiger, sondern einer der langfristigsten und zugleich zukunftsweisendsten Trends im Handel überhaupt.
Wie viel Müll entsteht durch Fast Fashion? ›
Durch billige Preise wird Mode zum Wegwerfartikel, jeder Deutsche kauft sich jährlich im Durchschnitt 60 neue Kleidungsstücke, wovon jedes fünfte so gut wie nie getragen wird[1]. So landen alleine in deutschen Privathaushalten jährlich 1,3 Millionen Tonnen Kleidung im Müll.
Warum ist Kleidung schlecht für die Umwelt? ›Kleidung aus Baumwolle benötigt besonders viel Wasser
Und das in einem beträchtlichen Ausmaß: 16 Prozent aller Insektizide weltweit werden auf Baumwollfeldern versprüht. Dabei machen diese nur 2,5 Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Fläche aus. Durch Regen und Bewässerung sickern die Substanzen in den Boden.
Dass vor allem die Fast Fashion-Industrie der Umwelt dabei großen Schaden zufügt, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Doch vielen ist nicht klar, wie stark die Modeindustrie zum Klimawandel beiträgt: Der Studie „Fashion on Climate“ zufolge verursacht die Textilindustrie 2,1 Milliarden Tonnen CO2 jährlich.
Was verdient ein Kind in Afrika? ›2019 arbeiteten im Kongo mindestens 22.000 Kinder in den Minen. Die über 7-jährigen Kinder arbeiten oft mehr als acht Stunden pro Tag. Dabei verdienen sie kaum mehr als 1,50 Euro an einem ganzen Tag.
Wer vertreibt Fast Fashion? ›Modekonzerne wie Inditex, H&M und Primark dominieren den weltweiten Fast Fashion-Markt und gehören auch in Europa zu den führenden Bekleidungsherstellern. In Deutschland ist vor allem Hennes & Mauritz Marktführer in Sachen Fast Fashion.
Wo wird am meisten Fast Fashion hergestellt? ›Bangladesch, China, Indien und Vietnam sind einige der bevorzugten Länder der Fast Fashion Industrie für die Herstellung von Kleidung. Marken bekommen ihre Ideen für Trends von Laufstegen und Prominenten, die sie dann schnell genug in neue Kleidung umsetzen, um der Nachfrage der Menschen gerecht zu werden.
Wer profitiert am meisten von Fast Fashion? ›Im Jahr 2021 erwirtschaftete der Fast-Fashion-Konzern Inditex einen Umsatz in Höhe von mehr als 27,7 Milliarden Euro weltweit. Damit konnte der Branchenprimus aus Spanien den Spitzenplatz wiederholt vor H&M verteidigen.
Warum widerspricht Fast Fashion den Prinzipien der Nachhaltigkeit? ›Hohe Umweltbelastung durch Fast Fashion
Ihre Herstellung hat einen hohen Energie- und Wasserbedarf. Auch die eingesetzten Chemikalien, zum Beispiel zum Färben der Kleidung, schaden der Umwelt nachhaltig. Für ein Kilogramm Textilien wird dieselbe Menge an Chemikalien aufgewendet.
Der Fast-Fashion Fokus wird auf die manipulierbare Zielgruppe Teenager, Jugendliche und junge Erwachsene gesetzt. Mode wird in diesem Fall zur Droge. Sie fördert das Suchtverhalten, indem sie das Belohnungszentrum des Gehirns aktiviert. Bei jungen Menschen ist das besonders gefährlich.
Was sind die Arbeitsbedingungen von Fast Fashion? ›Fälle von Verletzungen, Krankheiten, Bränden und Arbeitsunfällen sind in der Fast Fashion Branche sehr häufig. Arbeitnehmer sind zusätzlich emotionalen und körperlichen Misshandlungen ausgesetzt, wenn sie ihr Ziel verfehlen. Im Extremfall werden sie sogar aufgefordert, als Strafe heißes Wasser zu trinken.
Wann begann Fast Fashion? ›
Fast Fashion seit 2000
Fast Fashion setzt auf billige Mode, die neuesten Trends folgt, auf Impulskäufe, die sich möglichst oft wiederholen sollen, letztlich auf einen unstillbaren „Modehunger“. Das Geschäftsmodell ist extrem erfolgreich, die Branche stellt heute doppelt so viel Kleidung her wie vor 2000.
Die Gründe, warum Unternehmen auf schnelle Mode setzen, sind denkbar einfach: Umsatzsteigerung, Kundenbindung und Expansion!